Nachdem ich die Chance verpasst habe in meiner Zeit als Schülerin an einem Austauschprogramm teilzunehmen, habe ich mich im vergangenen Jahr dazu entschieden mich für das Erasmus Programm an meiner Uni in Mainz zu bewerben. In die engere Auswahl für einen Auslandsaufenthalt kamen Norwegen, Österreich und Lettland. Nach dem Bewerbungsprozess kam die Bestätigung – Lettland sollte es werden.
Bis zum Tag meiner Abreise war ich mir noch nicht sicher, ob, unter den aktuellen Covid Bestimmungen, der Aufenthalt wirklich stattfinden konnte. Aber nun bin ich hier. Ich sitze in Lettland in der drittgrößten Stadt des Landes Liepaja und kann ein erstes kleines Fazit ziehen.
Die Leute: Wir sind eine große Gruppe an Erasmus
Studierenden, die alle auf demselben Gang in der Unterkunft leben. Dadurch ist
es einfach sich untereinander zu connecten, neue Kontakte zu knüpfen und
entspannte Abende zu verbringen. Und wir teilen alle dasselbe Leid –
Schwierigkeiten mit der Universität.
Die Uni: Die Universität von Liepaja ist deutlich kleiner als meine Universität in Mainz. Die Johannes Gutenberg Universität Mainz umfasst zehn Fachbereiche und zusätzlich die Hochschule für Musik und die Kunsthochschule Mainz. Hier an der Liepajas Universitate gibt es nur vier Fakultäten und dadurch natürlich deutlich weniger Kurse. Das führt vor allem jetzt in der Anfangsphase zu vielen Unsicherheiten und Verwirrungen. In unseren Stundenplänen herrscht Chaos. Es fehlen Kurse, es fallen Kurse aus oder Kurse finden unerwarteter Weise in Lettisch und nicht, wie zunächst angekündigt, in englischer Sprache statt. Aber wie sagt man so schön – geteiltes Leid ist halbes Leid. Und dieses Leid teile ich aktuell mit allen anderen Erasmus Studierenden hier an der Universität.
Die Stadt: Liepaja liegt an der einen Seite direkt an der
Ostsee. Die andere Seite der Stadt grenzt an einen großen See. Das reinste
Paradies für Wassersportler und Vogelkundler. Gerade im Sommer gehe ich davon
aus, dass sich viele Freizeitmöglichkeiten bieten und man sonnige, wenn auch
windige, Tage am Strand verbringen kann. Außerdem gibt es eine gute
Busverbindung in Lettlands Hauptstadt Riga und für reisebegeisterte Menschen
öffnen sich von Riga aus schnelle Wege zum Beispiel nach Finnland, Russland
oder Estland.
Natürlich kann ich aktuell nur meinen ersten Eindruck
beschreiben. Aber es werden in den nächsten Monaten sicher noch viele weitere
Eindrücke hinzukommen. Ich bleibe gespannt und hoffe, dass sich das Chaos in
Sachen Universitätskurse noch legen wird. Ich freue mich auf den kulturellen
Austausch und viele neue Eindrücke.
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