Ein mörderisch interessantes Interview mit der Autorin Michaela Weiß:
Ein
Schuss. Der Mann fällt nach hinten wie ein Kartoffelsack. Er bewegt sich nicht
mehr.
Niklas
beobachtet den Mord an einem anderen Menschen. Aber er geht nicht zur Polizei,
sondern nimmt Kontakt zu dem Mörder auf. Wieso tut er das? Wer ist der Mann? Wieso
hat Jan den Mann umgebracht? Fragen über Fragen mit denen sich Niklas
auseinander setzt. Seine Gedanken hält er dabei in seinem Tagebuch fest. Und er
stellt sich darüber hinaus die Frage „Sind wir alle Monster?“.
Michaela
Weiß Roman „Vielleicht sind wir alle Monster“ erschien Mitte des Jahres. Sie
ist erst Mitte Zwanzig und mit dem Jugendthriller hat sie erstes Buch auf den
Markt gebracht. Wir hatten die Gelegenheit mit der jungen Autorin, die aus der
Umgebung kommt, ein Interview zu ihrem Buch und ihren Plänen für weitere
Veröffentlichungen zu führen.
Autorin Michaela Weiß |
Ich: „Hallo, vielen Dank für das
Interview. Auf deiner Seite schreibst du, dass du schon lange eigene
Geschichten schreibst. Wann hast du damit angefangen?“
Michaela: „Geschichten schreibe ich
seit der Schulzeit, ungefähr seitdem ich 14 war. Ich hatte aber schon als Kind
eigene Geschichten erfunden, die ich dann z. B. auf Kassetten aufgenommen habe.“
Ich: „Hast du einen Autor/eine
Autorin als Vorbild für dich und deine Geschichten?
Michaela: „Ich finde einige Autoren und
wirklich viele Bücher fantastisch, die mir auch schon Inspiration gegeben haben
und meinen eigenen Stil mit geprägt haben. Bei vielen Jugendbüchern bewundere
ich es z. B., wie lebhaft und emotional die Geschichten erzählt werden, bei
Thrillern ist es die Spannung und Komplexität, die mich daran so fesseln. Ein
Beispiel sind die Psychothriller von Sebastian Fitzek. Vor allem begeistert
mich an den Büchern, dass die Wahrheit bis zum Schluss schwer zu fassen ist,
dass die Geschichten spannend und unvorhersehbar bleiben, dass der Autor es
schafft, am Ende alles nochmal um 180 Grad zu drehen. Ich finde es so
bemerkenswert, wenn man erst am Schluss alles begreift, alle Zahnräder
plötzlich ineinander greifen und man gedanklich alle Schritte zurückverfolgen
kann, die letztendlich soweit geführt haben. So schreiben zu können hat für
mich schon etwas von einem mastermind.“
Ich: „Und was inspiriert dich bei
deinen Geschichten?“
Michaela: „Das kann ich gar nicht so
genau sagen. Meistens sind es irgendwelche Themen, oder noch abstrakter,
Gefühle und Eindrücke, die mir durch den Kopf schwirren und mich so auf neue
Ideen bringen. Was mir auch sehr hilft ist einfach Musik zu hören und
abzuschalten. Auch Bilder oder Worte triggern manchmal Ideen. Dadurch spielen
sich dann neue Szenen in meinen Gedanken ab.“
Ich: „Und wann hast du angefangen
„Vielleicht sind wir alle Monster“ zuschreiben und vor allem wie lange hast du
dafür gebraucht?“
Michaela: „Das war ungefähr im Winter
2015/2016. Wann ich fertig war ist schwer zu sagen, da man als Hobby-Autor ja
recht unregelmäßig an seinen Geschichten schreibt.
Nach
dem eigentlichen Schreiben folgen dann ja auch noch einige Korrekturen. Ich
würde schätzen, dass ich ca. ein Jahr an dem Buch geschrieben habe. Dann hat es
sicher nochmal ein Jahr gebraucht, bis ich mit allen Korrekturen und
Ergänzungen zufrieden war, und bis ich mir dann auch sicher
war, es an einen Verlag schicken zu wollen. Daraufhin hat es nochmal ungefähr ein halbes Jahr gedauert, bis mir der Brighton Verlag eine positive Rückmeldung gegeben hat. Bevor es dann ans Cover und Lektorat ging, habe ich selbst nochmal ein paar Änderungen an der Geschichte vorgenommen. Denn inzwischen waren mir wieder einige Punkte aufgefallen, die ich gerne noch verbessern wollte. Bei mir ist das zumindest normal, dass ich nach einer Weile immer wieder etwas finde, dass ich noch umändern würde. Dadurch, dass man als Autor ständig wächst, findet man auch immer wieder neue Methoden, die Geschichte noch lebhafter zu machen. Und wenn ich in einem Jahr wieder "Vielleicht sind wir alle Monster" lese, habe ich wahrscheinlich wieder Ideen, was ich noch hätte verbessern könnte. Das ist beim Schreiben wohl Fluch und Segen zugleich.“
war, es an einen Verlag schicken zu wollen. Daraufhin hat es nochmal ungefähr ein halbes Jahr gedauert, bis mir der Brighton Verlag eine positive Rückmeldung gegeben hat. Bevor es dann ans Cover und Lektorat ging, habe ich selbst nochmal ein paar Änderungen an der Geschichte vorgenommen. Denn inzwischen waren mir wieder einige Punkte aufgefallen, die ich gerne noch verbessern wollte. Bei mir ist das zumindest normal, dass ich nach einer Weile immer wieder etwas finde, dass ich noch umändern würde. Dadurch, dass man als Autor ständig wächst, findet man auch immer wieder neue Methoden, die Geschichte noch lebhafter zu machen. Und wenn ich in einem Jahr wieder "Vielleicht sind wir alle Monster" lese, habe ich wahrscheinlich wieder Ideen, was ich noch hätte verbessern könnte. Das ist beim Schreiben wohl Fluch und Segen zugleich.“
Ich: Wenn man sich so lange mit
einer Geschichte beschäftigt fließt sicher auch einiges von einem selber in die
Figuren ein. Wie war das bei dir?“
Michaela: „Ich glaube ein kleiner Teil
von einem selbst fließt immer in die Charaktere ein, doch vieles an ihnen ist
auch absolut anders. Gerade das ist aber das Wunderbare an den Figuren, man
lernt viel Neues durch sie kennen, das man selbst nicht in sich hat, aber
gleichzeitig erkennt man auch einen kleinen oder größeren Funken von sich
selbst in ihnen wieder.“
Ich: „Bei „Vielleicht sind wir
alle Monster handelt es sich ja um einen Thriller – wieso dieses Genre?“
Michaela: „An Thrillern gefällt mir
einfach die Spannung, die man erzeugen kann und auch die ernsten Themen, die
sich behandeln lassen. Verbrechen, Verrat, menschliche Abgründe und die Suche
nach der Wahrheit - all das hat einfach Potenzial für eine Menge spannenden
Lesestoff.“
Ich: „Und überlegst du dir in
Zukunft auch in anderen Genre zu schreiben?“
Michaela: „Jugendbücher und Thriller
werden wohl immer meine Lieblingsgenres bleiben, aber ich bin auch auf neue
Themen und Genres neugierig. Früher habe ich mich schon an verschiedenen
Fantasy-Geschichten probiert und auch heute habe ich noch ein paar Ideen, die
in Richtung Fantasy gehen. Allerdings bin ich noch nicht sicher, ob daraus auch
mal ein richtiges Buch entstehen wird. Aber es ist ja nie verkehrt, einfach mal
auszuprobieren und sich selbst herauszufordern.“
Ich: „Und was möchtest du mit
deinem Werk beim Leser erreichen oder auslösen?“
Michaela: „Ich finde es wichtig, dass
man Dinge hinterfragt und darüber nachdenkt. Über das Leben und die Welt
allgemein, andere Menschen und auch sich selbst. Ich glaube es tut uns allen gut, wenn wir
weniger ich-bezogen sind und anderem gegenüber tolerant und aufgeschlossen
bleiben. Mit meinem Buch möchte ich ausdrücken, dass jeder von uns anders ist,
das alles einen Grund hat und sich in jedem von uns ein Monster verbirgt, dass
unter den richtigen Bedingungen ausbrechen könnte. Dass es nicht nur einen
Standpunkt, eine Meinung und eine Wahrheit gibt, ein Richtig und ein Gut,
sondern viele verschiedene Möglichkeiten davon. Ich möchte sagen, dass es
wichtig ist, ehrlich zu sein, vor allem zu sich selbst. Dass es gut tut, zu
sich selbst zu stehen, trotz allen Widersprüchen, die wir in uns tragen.“
Ich: „Diese Idee gefällt mir sehr
gut. Ich habe aber auch noch zwei Fragen, die ein wenig in die Richtung „Jungautor“
und Debüt gehen: Welche Tipps hast du für andere, die auch gerne schreiben?“
Der Jugend-Thriller: Vielleicht sind wir alle Monster |
Michaela: „Also fürs Schreiben finde
ich am wichtigsten, dass man selbst viel liest und schreibt. Durchs Lesen
bekommt man ein Gespür dafür, wie Romane aufzubauen sind und kann sich dadurch
auch die Grundkenntnisse aneignen. Ergänzend kann man aber natürlich auch ein
paar Schreibratgeber lesen, da gibt es ja wirklich viele und ich finde die sind
im Laufe der Zeit dann auch praktisch, um noch bewusster zu schreiben und
handwerkliche Kniffe zu lernen. Aber ganz wichtig ist echt das Schreiben selbst,
die Übung. Umso mehr man schreibt und dabei ausprobiert, umso besser wird man
und findet auch raus, wie und was man gerne schreibt, entwickelt dabei dann so
seinen eigenen Stil. Ich denke das Beste ist am Anfang echt einfach drauf
los schreiben und seine Ideen umsetzen, den Feinschliff kann man immer noch
danach angehen :)“
Ich: „Und wie schwer ist es
einen Verlag für sein Werk zu finden?“
Michaela: „Nach Verlagen kann man
ganz gut im Internet suchen, es gibt auch einige Listen bzw. Homepages, auf
denen Verlage dann schon nach den Genres geordnet werden, die sie
veröffentlichen. Das sollte natürlich zu dem eigenen Manuskript passen, das man
geschrieben hat, und immer hilfreich ist auch noch einen genaueren Blick auf
die Verlagshomepage zu werfen, ob einem der Verlag auch gefällt. Die meisten
Verlage haben dann irgendwo auf ihrer Homepage einen Punkt "Manuskript
einreichen", in dem sie dann erklären, was sie dafür geschickt haben
möchten. Meistens ist das dann nicht das ganze Manuskript sondern eine
Leseprobe davon und ein Exposé, also kurze Inhaltsangabe über das Buch. Bei
vielen soll man das dann online per E-Mail einreichen.
Ich: „Und wie merke ich, dass ein
Verlag mich nicht nur als unerfahrenen Autor „über den Tisch ziehen“ will?“
Michaela: „Man sollte bei der
Verlagssuche etwas aufpassen, da es auch einige schwarze Schafe unter den
Verlagen gibt. Hellhörig sollte man werden, falls ein Verlag Geld für die
Veröffentlichung vom Autor verlangt. Dann sind das meistens Verlage, die sich
gar nicht um den Verkauf der Bücher interessieren, sondern ihr Geld Großteils
den Autoren selbst aus der Tasche ziehen. Falls ein Verlag z.B. schon ganz groß
und fett wirbt mit "Wir suchen neue Autoren!" "Wir suchen dein
Manuskript!" sollte man lieber vorsichtig sein. Denn ein seriöser Verlag
macht eigentlich bloß Werbung für seine Bücher, die Autoren kommen
normalerweise von ganz allein. Aber neben solchen schwarzen Schafen gibt es
auch so viele kleine und große seriöse Verlage, da darf man sich nicht
abschrecken lassen. Es gab eigentlich mal eine super Seite zur Übersicht,
www.literatur-verlage.de , dort wurden auch nur seriöse Verlage gelistet.
Allerdings ist die Domain inzwischen leider nicht mehr erreichbar, keine Ahnung
was da los ist. Aber durch googeln stößt man bestimmt noch auf ähnliche solcher
Verlagslisten.“
Ich: „Das wird dem ein oder
anderen bestimmt weiterhelfen! Leider sind wir schon am Ende unseres
Interviews, daher jetzt natürlich zu einer letzten wichtigen Frage: Ist das
nächste Werk schon in Planung?“
Michaela: „Ja! Jetzt im November
erscheint mein neuer Jugendroman "Seelenfall" beim Brighton Verlag.
Es geht um einen Seelentausch, ein neues Leben, viel Chaos und Geheimnisse.
Darüber hinaus habe ich auch noch mehr Manuskripte, die ich gern überarbeiten
will und dann zur Veröffentlichung einreichen möchte. In so vielen Jahren, die
ich schon schreibe, hat sich da einiges an Ideen und bereits fertigen
Geschichten angesammelt.“
Ich
sage vielen Dank für das Interview und die vielen interessanten Antworten. Ich
finde es immer wieder spannend mich mit Autoren auszutauschen! Vielleicht
bekomme ich ja auch die Gelegenheit Michaela Weiß nächstes Buch „Seelenfall“
vorzustellen. Außerdem hoffen wir – die Autorin und ich – dass der ein oder
andere Gefallen an dem Thriller gefunden hat und ihn nun lesen möchte.
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