Donnerstag, 18. April 2019

After Passion - Buch vs. Film?

Seit dem 11. April hat das Warten ein Ende. Die Verfilmung von Anna Todds Erfolgsroman After Passion läuft endlich in unseren Kinos. Und jetzt mache ich das Übliche: ich vergleiche.


Quelle: Heyne Verlag
Viel Spaß und ich warne jetzt schon mal - zumindest alle, die die Bücher nicht kennen: ACHTUNG SPOILER!


Die Story:
Die Geschichte ist im Grunde dem Buch sehr nah. Tessa kommt neu ans College. Sie ist ein braves Mädchen, lernt immer fleißig, geht nicht auf Partys und hat einen perfekten Freund. Und dann lernt sie den Bad Boy Hardin Scott kennen. Durch ihn entdeckt sie, dass es noch so viel mehr gibt.
Sie verliebt sich, gibt sich ihm hin und überwirft sich seinetwegen sogar mit ihrer Mutter. Aber natürlich ist nicht alles so einfach. Hardin hat Geheimnisse. Und manche davon können alles zerstören.


Meine Meinung: Die Story ist sehr schön umgesetzt. Josephine Langford passt perfekt in die Rolle der Tessa. Kostüm, MakeUp und ihre Performance sind ideal zu Tessas Person abgestimmt. Hero Fennes Tiffin, mimt den düsteren Badboy auch sehr überzeugend. Natürlich ist er kein Harry Styles (der die Vorlage der Autorin für die Figur des Hardin war), sieht aber trotzdem
aus wie ein Hardin. Ja, eine etwas harmlosere Version, aber diese funktioniert im Film gut. Für meinen Geschmack hätte er ruhig noch düsterer sein können. Als Paar harmonieren die beiden und die Anziehungskraft kann überzeugen. Trotzdem ging mir alles ein wenig zu schnell. Tessa hätte Hardin länger zappeln lassen können und Hardin stößt sie zu wenig von sich weg. In den Büchern hatte ich das Gefühl, das die Verbindung der beiden viel komplizierter, aber auch tiefer ist. Ähnlich ist es auch mit der Freundschaft zwischen Landon und Tessa. Die Freundschaft ist zwar erkennbar, wirkt aber etwas oberflächlicher. Die beiden bekommen leider kaum Szenen miteinader und diese sind eher kurz gehalten. Von dieser Freundschaft hätte ich gerne mehr gesehen. Ich hoffe, in einer Fortsetzung sehen wir davon mehr. Genauso ist es allgemein mit Emotionen. Die Bücher sind aufgeladen mit Spannungen und starken Emotionen, wie Wut, Liebe, Trauer. Im Film haben wir Elemente davon, sie sind aber viel schwächer, was den Film etwas an Tiefe gegenüber den Büchern verlieren lässt. Auch hier also: hoffentlich sehen wir in einer Fortsetzung stärkere Emotionen.

Landon und Tessa
Quelle: Focus
Ein Charakter, der mir unglaublich gut im Film gefällt ist Steph. Steph ist Tessas Mitbewohnerin im Wohnheim. Sie wird verkörpert von Khadijha Red Thunder, die die quirlige, aber auch sehr mitfühlende Steph so positiv darstellt, dass man sie einfach mögen muss. Ihre Freundschaft mit Tessa erscheint zwar auch nicht so tief wie in der Buchvorlage, trotzdem merkt man, dass die beiden gut harmonieren. Inanna Sarkis, die Hardins Bettgeschichte Molly spielt, hat mich tatsächlich auch mehr überzeugen können als erwartet.  Hier war ich vor allem der Schauspielerin gegenüber etwas skeptisch, da ich nicht unbedingt ein Fan ihrer YouTube Videos bin. Der Film war zwar nicht ihre erste Rolle, aber die erste die ich wirklich wahrgenommen habe. Im Nachhinein passt sie dann doch ganz gut, könnte aber auch noch gemeiner Tessa gegenüber sein.
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, fällt mir auf, dass bis auf Tessa alle Charaktere für mich noch krasser hätten dargestellt werden können. Der Film lässt sie insgesamt harmloser darstellen als ich sie mir durch die Romane vorgestellt hatte.
Und jetzt zum Ende: wird es einen zweiten Teil geben? Ja - die Story bietet es an!

Inanna Sarkis als Molly
(Quelle: toopics.com)
SPOILER: Molly deckt natürlich in ihrer Boshaftigkeit auf, dass Tessas und Hardins Beziehung ursprünglich aus einer Wette entstand, die Hardin mit seinen Freunden geschlossen hat. Nämlich, dass er das neue, zurückhaltende Mädchen verführen kann und sie dazu bringen kann sich in sie zu
verlieben, nur um sie dann fallen zu lassen. Problem - er verliebt sich in sie. Tessa fühlt sich verständlicherweise verraten und ausgenutzt. Sie hat sich nicht nur in ihn verliebt, sondern ihm auch ihre Jungfräulichkeit geschenkt. Durch Mollys Verrat, wird am Ende, alles was Hardin mit Tessa aufgebaut hat zerstört und sie verlässt ihn. Aber der Film lässt seine Zuschauer nicht damit hängen. Anders als das Buch endet der Film nicht, nach der Trennung. Aber was genau passiert möchte ich nicht vorwegnehmen. Denn es wurde eine sehr galante Lösung gefunden, die ich persönlich passend finde.
Hardin Scott
Quelle: bravo.de
Insgesamt lässt sich der Film seine volle Länge über sehr entspannt schauen und wird nicht langweilig. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir eben einfach etwas mehr Tempo gewünscht. Das Hardin Scott typische Verhalten ist im Film im Gegensatz zum Buch eher zurückhaltender und seine Ausraster, die ich im Buch teilweise gefürchtet habe sind viel leichter als ich sie mir vorgestellt hatte. Vielleicht liegt das daran, dass der Film eine Altersempfehlung von 12 Jahren hat. An dieser Stelle hätte ich mir ein FSK 16 gewünscht, bei dem etwas mehr Action aufkommt.

Für alle Fans der Bücher ist der Film irgendwie ein Muss. Er ist nicht so gut, wie die Bücher, funktioniert aber in seinem Ganzen. An manchen Stellen ist er unfreiwillig komisch und cringe, tut dem Unterhaltungswert aber keinen Abbruch! Auch Leuten die die Bücher nicht kennen, wird der
Film gefallen, wenn sie auf Liebesfilme stehen. Ein guter Film für einen entspannten Mädelsabend, bei dem man keine hochtrabenden Kunstfilme, sondern einfach nur etwas leichte Unterhaltung haben möchte. Am besten ist der Streifen vermutlich gemütlich zu Hause in der Kuscheldecke eingewickelt auf dem Sofa.
Trotzdem: Leute geht ins Kino - ich brauche einen Teil zwei!!!


Bewertung: 3,5 - ♥♥♥(♥)



2 Kommentare:

  1. Hallo Cara,
    ich habe den Film auch erst vor wenigen Tagen gesehen. Er hat mir unglaublich gut gefallen. Ich empfand die Konflikte im Buch allerdings auch als viel stärker ausgearbeitet. Die Beziehung im Buch zwischen Tessa und Hardin war wie ein Sprengsatz. Hochexplosiv. Die Beziehung von Film-Tessa und Film-Hardin war viel harmonischer. Ich erinnere mich,dass der finale Konflikt bei mir im Buch sehr negative Gefühle bei mir hervorgerufen hat. Ich war sauer auf Hardin. Im Film musste ich dem Hardin jedoch verzeihen. Alleine seine Gesichtsmimik war so voller Reue. Überhaupt hatte der Filmhardin eine so geniale Gesichtsmimik.

    Ich habe mir den Schauspieler angeschaut, den die Autorin beim Schreiben im Blick hatte. Ich finde, dass er schon etwas besser in die Rolle gepasst hätte. Er sieht einfach düsterer aus.

    Von der Schauspielerin, die Steph verkörpert hat, war ich auch sofort angetan. Ich hatte ein anderes Bild von Steph im Kopf, dass jedoch nicht halb so gut war.

    Für mich war es ein sehr genialer Film. Aber ich denke auch, dass man ihn nicht direkt im Anschluss an die Bücher anschauen sollte. Dann könnte man vielleicht enttäuscht werden. Zumindest, wenn man eine 1:1 Verfilmung erwartet.

    Und ... ich hoffe doch sehr, dass es bald einen zweiten Teil geben wird <3 :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo Tanja,
      Vielen Lieben Dank für deinen langen Kommentar. Ja die Mimik fand ich auch nicht schlecht ;) Ich hätte sie mir aber manchmal eben in einer anderen emotionalen Richtung gewünscht :D
      Und ja - was sollen wir nur ohne einen zweiten Teil machen???

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