Buch vs. Film: to all the boys I've loved before

Am 14. Februar ist es soweit. Am Valentinstag erscheint auf Netflix der zweite Film der Trilogie, in der sich alles um die Schülerin Lara Jean und ihre Liebesbriefe an diverse Jungs aus ihrer Vergangenheit dreht.
Im Zuge dessen habe ich mir überlegt den ersten Teil nochmal Revue passieren zu lassen und mit der Buchvorlage zu vergleichen.

Das Setting: Lara Jean lebt gemeinsam mit ihrem Vater und ihren Schwestern Margot und Kitty zusammen. Ihre Mutter ist früh verstorben. Im Laufe ihres Lebens hat die 16-Jährige an mehrere Jungs "Abschieds"-Liebesbriefe geschrieben, die sie aber nie abgeschickt hat. Insgesamt gibt es davon fünf Briefe. Auf geheimnisvollen Weg gelangen die Briefe in die Post und werden

an ihre Adressaten versendet. Josh -einer ihrer ehemaligen Schwärme - ist heute allerdings mit ihrer großen Schwester Margot zusammen. Oder war es zumindest. Diese macht nämlich mit ihm Schluss, als sie zum Studieren wegzieht. Das Chaos scheint also perfekt, aber es wird noch größer. Peter bekommt auch einen ihrer Liebesbriefe. Er und seine Freundin haben sich gerade getrennt. Gemeinsam kommen LJ und Peter auf die Idee so zu tun als wären sie ein Paar. Peter, um seine Exfreundin eifersüchtig zu machen und LJ, um Josh davon zu überzeugen, dass sie nicht auf ihn steht.

ACHTUNG SPOILER



Der Film erzählt alles ungefähr so wie ich in meiner Zusammenfassung. LJ und Peter fangen an sich zu daten - als Tarnung, oder eben als Provokation. Josh ist verwirrt und weiß nicht was er dazu sagen soll. Im Laufe der Zeit, wie sollte es anders sein - kommen sie sich näher. Sie verlieben sich in einander, aber nach einem katastrophalen Vorfall zerbricht ihre gerade erst echt gewordene Beziehung. Zu allem Übel erfährt Margot auch von dem Brief an Josh und Kitty enthüllt, dass sie die Briefe verschickt hat, was tadaa, leider überhaupt nicht überraschend war. Die Schwestern schaffen es aber sich wieder zu vertragen. Nur die Beziehung zwischen LJ und Peter scheint zerstört.

Letztendlich schreibt LJ noch einen letzten Brief und bringt ihn persönlich zu Peter. Sie verzeiht ihm und Kuss, happy ende, Rosen, Sektflöten Trompeten bla bla bla. Soweit so gut.
Die Besetzung des Films gefällt mir eigentlich sehr gut. Wie immer sehen die Schauspieler natürlich eher aus wie Anfang 20 als 16 Jahre alt, aber das sind wir ja gewohnt. Einzig Janel Parrish passt optisch für mich nicht so gut zu den anderen Schwestern. Trotzdem harmonisieren sie sehr gut und man kauft ihnen die enge Beziehung ab. Im Buch haben die Song-Schwestern, wie sie sich selber, nach dem Nachnamen ihrer Mutter, nennen, zwar auch eine enge Beziehung, sie kommt mir aber stellenweise weniger harmonisch vor als im Film. So ist Kittys Intention die Briefe zu verschicken eine völlig andere. Im Film tut sie aus aus Mitleid, weil sie möchte, dass LJ einen Freund findet. Ich Buch hingegen ist sie sauer auf LJ und es ist mehr ein Racheakt, als eine gute Tat.
Das interessanteste für mich war sowohl im Film, als auch im Buch allerdings die Beziehung zwischen Josh und LJ. Ja tatsächlich Josh. Nicht Peter. Aber auf den komme ich auch nochmal zurück. Also Josh. Josh und LJ erscheinen mir wie ein sehr schönes Paar. Einziges Problem - er ist/war mit Margot zusammen. Dadurch ist er eigentlich tabu für Lara Jean. Im Film finde ich es schade, dass er sich durch Margot verändert. Es scheint als würde er ihre Meinung annehmen, anstatt

seine eigne zu vertreten. Dadurch wäre LJ für mich die passendere Partnerin für ihn. Außerdem haben die beiden irgendwie eine gewisse, wenn auch nur kleine, Anziehungskraft aufeinander. Im Buch ist es ähnlich. Nur gibt Josh dort offen zu, dass er ursprünglich in LJ verliebt war und küsst sie sogar, was natürlich für weitere Verwirrung bei LJ sorgt. Ich hätte gerne mehr solcher Szenen zwischen Lana Condor (LJ) und Israel Broussard (Josh) gesehen. Ich meine - wie schön wäre ein Kuss bitte gewesen? Und wenn er nur in LJ Fantasie stattgefunden hätte? Es hätte alles so viel komplizierter machen können. Aber jetzt zu Peter Kavinsky. Noah Centineo. Muss ich mehr sagen? Wenn der Hype vor dem Film noch nicht da war um ihn, war er es danach auf jeden Fall! Und er wurde zum Star noch weiterer Netflix Produktionen. Nicht alle unbedingt gut, aber auf jeden Fall viel gesehen, gerade weil Noah mitspielt. Ich finde Lana und er harmonieren sehr gut miteinander. Und auch außerhalb des Filmes scheinen die Schauspieler sich gut zu verstehen. Was im Film auffällt: Peters außerordentlich umfangreiche Wortschatz, der schnell zu einem Meme auf Social Media wurde. Lustig, meistens passend, aber gegen Ende hin ein bisschen nervig. Im Buch gibt aber auch die Storyline zwischen Peter und LJ etwas mehr her als im Film. Ihre Begegnungen wirken tiefer, die gemeinsamen Momente wichtiger. Trotzdem, sowohl im Buch, als auch im Film, geben sie ein schönes Paar ab.

Das Ende des Filmes ist abschließend. Vielleicht, weil die Macher noch nicht wussten, ob es eine Fortsetzung geben wird, vielleicht, weil sie uns Zuschauern das Happy End geben wollten, was wir alle immer gerne sehen. Sie vertragen sich und sind zusammen. Im Buch ist das nicht ganz so einfach. NAch dem Zerwürfnis ist Funkstille. Dann gehen sie wieder aufeinander zu. Ein Happy End - nicht 100% - ein trauriges Ende - nein. Wir haben ein klassisches offenes Ende, was einen heraus fordert Teil zwei zu lesen und Lust macht die Liebesgeschichte weiter zu verfolgen. Aber natürlich gibt es auch noch eine aller letzte Szene des Filmes, die eine Fortsetzung unkompliziert ermöglicht. Denn plötzlich steht ein weiterer der Empfänger von einem der Liebesbriefe vor Lara Jeans Haustür. Offenes Ende, man will wissen wie diese Story weitergeht. Die Möglichkeit für einen weiteren Film ist da und er ist nach dieser Szene auch gerechtfertigt. Ich bin gespannt wie es in den Filmen weiter geht. Aber kann es sein, dass sie einen neuen Schauspieler gecastet haben der den soften
Troublemaker spielen wird? Wir werden es sehen. Lest auf jeden Fall das erste Buch, es ist immer noch eine tolle Geschichte und bleibt genauso gespannt wie ich, wie sich alles weiterentwickeln wird.



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