Dienstag, 21. Mai 2024

I'm Glad My Mom Died. [Rezension]

Eine Befreiung aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung.

Jennette McCurdy, ehemalige Schauspielerin, jetzt Autorin und Regisseurin. 

In "I'm Glad My Mom Died" erzählt Jennette McCurdy auf ungeschönte Weise ihre Geschichte und enthüllt die düsteren Schatten einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung. Die ehemalige Nickelodeon-Schauspielerin, bekannt aus Serien wie "iCarly" und "Sam & Cat", liefert eine Biografie, die nicht nur fasziniert, sondern auch verstört.

McCurdy nimmt einen mit auf eine emotionale Reise von ihrer Kindheit bis in die Gegenwart. Dabei geht es vor allem um die Auswirkungen einer von Erfolgsdruck und Äußerlichkeiten geprägten Beziehung zu ihrer Mutter. Schonungslos und gewährt sie Einblicke in ihre dunkelsten Momente, erzählt, wie sie schon sehr jung in eine Essstörung geriet, die von ihrer eigenen Mutter unterstützt und trotz ärztlichem Rat nicht behandelt wurde. Immer wieder muss man sich als Leser*in fragen - kann ich das lesen? Wie kann es immer mehr und immer schlimmer werden? 

Trotz der beklemmenden Thematik zieht Jennette McCurdy die Zuhörer*innen des Hörbuchs, genauso, wie die Lesenden durch eine ehrlichen und fesselnden Erzählweise in den Bann. Durch eine sehr lineare Erzählung ist es einfach der Entwicklung zu folgen, wodurch auch das anhören des Hörbuchs sehr zu empfehlen ist. 

Die Biografie schreckt nicht vor schwierigen Themen zurück, führt hart in sie ein, aber setzt sich auch tiefergehend mit Hintergründen auseinander. Die Autorin erzählt ihre Sicht der Dinge, direkt und schonungslos, ein eiskalter Einblick in die Vergangenheit eines Kinderstars und in die Beziehung einer Tochter zu ihrer Mutter, die nach immer mehr strebt. Durch diese Intimität und Aufrichtigkeit gewinnt das Buch an Tiefe und Authentizität und bleibt nachhaltig im Gedächtnis.

"I'm Glad My Mom Died" ist keine leichte Kost, aber auf jeden Fall eine lesenswerte Biografie. McCurdy's Abrechnung mit ihrer Vergangenheit ist eine eindrückliche Erinnerung daran, dass hinter dem Glanz des Showbusiness oft viel Schmerz, Ausbeutung und Misshandlung verborgen wird. 

Ich habe das Hörbuch gehört und wollte gleichzeitig immer mehr wissen, musste aber auch immer wieder innehalten und schlucken. Man sollte hier auf jeden Fall die Triggerwarnungen beachten, bevor man sich auf diese Biografie einlässt. Insgesamt ist "I'm glad my mom died" aber eine Lektüre, bei der der Hype absolut rechtfertigt ist.

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