Verlag: Second Chances Verlag
Genre: Queere Sport-Romance
Preis: 16,00 €
Seitenanzahl: 340
Klappentext:
„Es gibt einen einfachen Grund, warum ich nur selten nach Hause fahre: Ich bin ein Lügner.“
Maddox O’Shay sitzt in der Klemme. Um der Heirat mit seiner Highschoolfreundin zu entgehen, hat er behauptet, schwul zu sein. Nun, fünf Jahre später, ist er zur Hochzeit seiner Ex eingeladen – mit seinem Freund. Doch den gibt es gar nicht, denn Maddox ist heterosexuell. Ein Alibifreund muss her!
Nur widerwillig lässt sich Damon King von seiner Schwester dazu überreden, den Partner von Maddox zu spielen. Aber eine Hand wäscht die andere, und Maddox kann mit seinen Beziehungen Damons Karriere als angehender Spieleragent ordentlich in Schwung bringen. Außerdem: Achtundvierzig Stunden ein Pseudo-Paar – wie schwer kann das schon sein? Doch die Scharade hat ungeahnte Folgen, und die beiden müssen sich fragen, warum sie einander nicht mehr aus dem Kopf gehen …
Meine Meinung:
Manchmal braucht man einfach eine entspannte, unterhaltsame Geschichte – und genau das ist Fake Out - Homerun für zwei von Eden Finley. Der Roman war ein super schneller und angenehmer Read, bei dem ich nicht genau wusste, was ich erwarte und dann hatte ich einfach Spaß mit der Geschichte.
Die beiden Hauptfiguren Maddox und Damon haben mir gut gefallen und sind mir wirklich positiv aufgefallen. Sie waren sympathisch, authentisch und – was ich beim Fake Dating-Trope eher ungewöhnlich finde – von Anfang an eigentlich freundlich zueinander. Überzogenes Drama oder toxisches Verhalten sucht man bei Maddox und Damon vergeblich. Wir haben einfach zwei Menschen, die unerwartet gut miteinander harmonieren und sich gegenseitig unterstützen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach, und es macht Spaß, ihre Reise von vorgetäuschter Beziehung zu echten Gefühlen zu verfolgen.
Maddox' Hintergrundgeschichte ist trotzdem erstmal fragwürdig (für uns und für den Love Interest Damon): Er hat sich von seiner Ex-Freundin getrennt, indem er behauptet hat schwul zu sein. Eigentlich steckt aber eine Angst vor Einengung und einer festen Bindung dahinter. Auch, wenn man das irgendwie nachvollziehen kann, ist die "Notlüge" ziemlich feige. Im Verlauf des Buches lernt man ihn aber als jemanden kennen, der sich seinen Unsicherheiten stellt. Besonders schön fand ich, wie Maddox sich schnell damit anfreundet, dass er sich in einen Mann verliebt hat – ohne großes Drama oder innere und internalisierte Homophobie. Stattdessen unterstützt er Damon, der selbst mit einem vergangenen Trauma durch schlechte Erfahrungen zu kämpfen hat, mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis.
Für eine Prise Chaos sorgt Maddox' beste Freundin (und Damons Schwester). Sie fungiert als eigentlich unfreiwillige Verkupplerin, als sie Damon davon überzeugt bei Maddox kleiner Maskerade mitzuspielen. Mit ihrem lebhaften, aber auch manchmal übertriebenen Verhalten bringt sie viel Schwung in die Geschichte und man merkt sehr schön, wieso se und Maddox beste Freunde sind. Trotzdem konnte nicht so richtig mit ihr warm werden, weil sie doch immer wieder sehr unsensibel handelt. Dadurch ist sie an einigen Stellen ein bisschen zu viel des Guten, aber vielleicht braucht es auch solche Charaktere, um eine Handlung voran zu treiben.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist eine zusätzliche Nebenstory für Maddox, die relativ spät in der Geschichte als Plottwist fungiert. Sie wirkte auf mich ein wenig überflüssig, da sie der Hauptstory nicht wirklich etwas hinzuzufügen hat. Ich denke diesen Teil hätte man sich sparen können, ohne dass die Lesenden etwas vermisst hätten.
Desweitere... es gibt viel Sex in diesem Buch – mehr, als ich ursprünglich erwartet hatte (durch das Cover habe ich mich wohl täuschen lassen, aber denken wir mal an Icebreaker und Co... wieso wundere ich mich überhaupt noch?). Trotzdem fühlte es sich nie erzwungen an und wirkt nicht so als hätte de Autorin einfach gerne noch mehr Schwulensex in ihr Buch eingebracht, sondern es passt zu der Entwicklung der Beziehung zwischen Maddox und Damon. Die Mischung aus lustigen Momenten, leichten Dramen und ernsteren Themen ist gut gelungen, sodass die Geschichte nicht zu oberflächlich ist, aber auch nie wirklichen Tiefgang entwickelt.
Fake Out - Homerun für zwei ist ein netter Read, den man perfekt zur Unterhaltung zwischendurch lesen kann. Besonders Fans queerer Romane, die ohne überzogenes Drama auskommen, können sich hier entspannen. Fake Out ist der erste Band der "Fake Dating" Reihe und ich kann mir gut vorstellen in Zukunft auch zu den anderen Teilen zu greifen, wenn ich ein entspanntes Buch mit einer charmanten Geschichte für zwischendurch suche.
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