Was dieses Buch für mich so besonders gut gemacht hat, ist sein emotionaler Tiefgang: Es ist ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Nicht nur bei den Charakteren, auch bei mir, währende des Lesens. Und besonders greifbar wird das, weil wir die Geschichte aus alles drei Perspektiven Erzählt bekommen. Johanna, Marek und Sable kommen als Ich-Erzähler*innen zu Einsatz, wodurch man einfach noch näher an den Gefühlen ist. Sei es Zweifel (an so vielen Ecken und Enden), Eifersucht (weil man sich erstmal zurechtfinden muss), Liebe (so so so viel davon!!), Unsicherheit (weil auch das einfach zum Leben gehört) oder ein Gefühl, wie eine warme Umarmung eines Lieblingsmenschen. Es passiert einfach so viel und man ist als Leser*in hautnah dabei. Und das Beste: in diesem ganzen vielen Fühlen und Leben kehren die Figuren immer wieder zur Kommunikation miteinander zurück. Und zu was für einer! Diese Art der Kommunikation kann man sich einfach nur wünschen. Die Reife, die Offenheit, das Einander-Zuhören, sich auch mal Zurückziehen, aber auch dann wieder die Fähigkeit nochmal ins Gespräch zu gehen. Genau diese ehrliche, offene Gesprächskultur vermisse ich oft in Liebesgeschichten. Und in Sommergeflüster ist sie praktisch das Zentrum und macht die Geschichte zu etwas ganz Besonderem.
Auch die queere Sichtbarkeit ist bemerkenswert. Das Buch zeigt ganz selbstverständlich die Vielfalt queerer Identitäten und Beziehungsformen. Dabei schafft Menger es sowohl die Charaktere wie auch die Leser*innen gleichermaßen abzuholen und die Komplexität verschiedener Beziehungen so behutsam und voller Gefühl näher zu bringen. Nie hat man das Gefühl in ein Thema unsensibel oder abrupt reingestoßen zu werden, alle Thematiken werden wahnsinnig respektvoll behandelt. Und das sind vor allem Themen über die wir oft viel zu hart oder vor allem zu wenig sprechen: chronische Krankheiten, mentale Gesundheit, psychische Blockaden und erdrückende Schuldgefühle.
Quinn Menger schreibt trotz der vielen komplizierten Situationen und Emotionen irgendwie locker und leicht. Man hat das Gefühl die Geschichte ist romantische Poesie, durchzogen von harter Realität, die aber nie scharfkantig wirkt, sondern sich einfach in das Geschehen einfügt. wodurch ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. Einmal angefangen, hatte mich Sommergeflüster. Die Atmosphäre, das Tanzen, die sommerlichen Vibes, die offenen Herzen und die liebevollen Beziehungen. Ein Buch, was man gut und gerne in einem Rutsch lesen und liebgewinnen kann.
Danke Quinn. Danke, dass du zeigst wie gute Kommunikation aussehen kann, danke, dass du zeigst, wie vielfältig und wie wunderschön Liebe ist und danke, dass auch Die drei Fragezeichen eine kleine Rolle spielen durften. ;)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen