Ich könnte jetzt gar nicht sagen, welches Buch mir besser gefallen hat, denn Rosen beweist mit Lavender House: er kann einfach schreiben - und das in verschiedenen Genre. Lavender House ist ein spannender Whodunit, bei dem man auf jeder Seite begeistert mit rätselt und versucht herauszufinden wer der - oder die - Mörder*in sein könnte. Aber worum geht es eigentlich:
Lavender House, 1952: Nach dem Tod der Matriarchin Irene Lamontaine, Kopf des Lamontaine-Seifenimperiums, fürchten die Bewohner des Anwesens, dass sich ein Mörder unter ihnen befindet. Irene hütete streng geheime Rezepturen – doch das sind nicht die einzigen Geheimnisse hinter diesen Toren.
Irenes Witwe engagiert Evander »Andy« Mills, einen kürzlich entlassenen Polizisten, um die Wahrheit aufzudecken. Andy, nach einer Razzia in einer Schwulenbar ohne Job, nimmt dankbar an und wird schnell in eine Welt gezogen, in der eine queere Familie in Sicherheit und Freiheit lebt.
Doch diese Freiheit hat ihre Grenzen, und bald findet Andy sich in einem Netz aus Intrigen, Eifersucht und alten Familiengeheimnissen wieder. Und Irenes Tod war nur der Anfang …
Florian Valerius aka @literarischernerd wird auf dem Buchrücken wie folgt zitiert: Wenn es ein Verbrechen ist, einen großartigen, spannenden, queeren Whodunit im Stile von Agatha Christie zu schreiben, dann ist Lev AC Rosen in allen Punkten schuldig!
Und genau das kann ich so unterschreiben. Wir haben einen spannende Geschichte, aber eine noch viel spannendere Ausgangslage. Queerness ist in der Zeit von Lavender House verpönt, ja sogar strafbar. Das bekommt auch der ehemalige Polizist Andy zu spüren, nachdem er selber von seine Kollegen in einer Bar mit einem anderen Mann erwischt und daraufhin als Polizist entlassen wird. Wir treffen Andy am Ende mit seinem Leben in einer Bar, wo er Pearl begegnet, die einen interessanten Fall mitgebracht hat. Ihre Frau wurde ermordet. Ja, ihre Frau. Andy ist überrascht und fasziniert als er in die queere Welt der Lamontaines eintaucht. Eine Welt in der sie frei sein können, queer und sie selbst, aber auch eine Welt in der sie eingesperrt sind, da keiner außerhalb ihres Haushalts etwas bemerken darf.
Inmitten dieses Versteckspiels gilt es einen Mord aufzuklären, bei dem Andy nicht nur die Familienmitglieder Steine in den Weg legen, sondern auch ehemalige Kollegen, die in ihm nur noch einen abartigen Schwulen sehen. Andy stellt sich im verlaufe des Buches nicht nur den Herausforderungen des Falls, sondern auch der Frage - wie kann ich weiterleben? Wie kann ich leben, ohne mich einzusperren, wie kann ich weiter das tun, was mir wichtig ist: Menschen helfen.
Ein Buch voller Lügen, verzwickten Beziehungen und spannenden Fragen. Lev AC Rosen schreibt mit Lavender House den Auftackt zu einer Detektivreihe mit Evander »Andy« Mills in der Hauptrolle, bei der ich den zweiten Teil kaum erwarten kann. Wer klassische Kammerspiele und Whodunits liebt, der ist hier an der richtigen Adresse.
Wer so wie ich mehr aus der Evander Mills Mystery Reihe lesen möchte kann The Bell in the Fog (Band 2) und Rough Pages (Band 3) der Reihe bereits auf Englisch lesen, Mirage City (Teil 4) erscheint im Oktober 2025. Wann die Bücher auf Deutsch erscheinen ist noch nicht bekannt.
Mein Dank geht an den Second Chances Verlag, der mit ein Exemplar des Buches im Rahmen einer Bloggerbox geschenkt hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen