Der erste Teil der "Die Bestimmung"-Trilogie gehört bis heute zu meinen Lieblingsbüchern. - Kein anderer Teil der Reihe konnte es leider auch nur annähernd so weit bringen. Zumindest aus meiner Sicht.
Auf jeden Fall finde ich, dass ich mir vor fünf Jahren viel Mühe gegeben habe bei meinem damaligen Post. Deshalb möchte ich euch das ganze auffrischen und zeige euch hier nochmal, was mir an dem Film gefallen hat und was weniger.
Sowohl Film als auch Buch erzählen die Geschichte von Beatrice, die in einer Welt lebt, in der die Menschen sich in sogenannte Fraktionen Aufteilen. Es gibt die Amite, die Altruan, die Ken, die Candor und die Ferox. Jede Fraktion stellt eine Eigenschaft über alle anderen. Bei den Altruan steht die Selbstlosigkeit an erster Stelle, bei den Candor die Wahrheit und so weiter. Beatrice ist eine geborene Altruan, entschließt sich aber, als sie die Möglichkeit hat ihre Fraktion selber zu wählen, zu den Ferox zu wechseln. Die Ferox ist die Fraktion der Mutigen, Tapferen und Stolzen. Im ersten Teil der Reihe geht es vor allem darum, wie schwer es für Beatrice ist sich bei den Ferox einzuleben. Sie lernt neue Freunde kennen, gewinnt aber auch viele Feinde dazu.
Die Figuren im Film, und was ich davon halte (ab hier beginnt der Teil, den ich vor 5 Jahren geschrieben habe - ich habe das ganze allerdings nochmal überarbeitet):
Beatrice Prior (Tris) - Shailene Woodley
Für mich ist Shailene eine tolle Besetzung für die Rolle der selbstlosen, aber auch sehr mutigen Tris. Die Bestimmung war der Film, mit dem sie auch der breiten Masse bekannt wurde. Für mich passt sie in die Rolle der Tris mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser, wie ihr persönliches Vorbild
und Katniss-Interpretin Jennifer Lawrence. Tris ist für mich genau so, wie ich sie mir vom Buch her vorgestellt habe. Ich kann ihre Gefühle erkennen und nachvollziehen, vor allem, wenn sie mal wieder mit sich und ihren Moralvorstellungen ringt. Auch wie sich die Beziehung zwischen ihr und Four, den sie bei den Ferox kennen lernt, aufbaut finde ich sehr schön. Die Szenen sind sehr eindringlich und ziehen einen in den Bann dieser, zu Anfang doch etwas unerwarteten, Liebesbeziehung.
Hier müsste eigentlich ein Abschnitt über Four kommen. Leider gibt es den in meiner alten Version nicht. Viel habe ich aber auch nicht zu sagen. Für mich ist die Rolle von Four, die einzige, in der ich Schauspieler Theo James je bewusst wahrgenommen habe. Ansonsten fällt mir nur eine Parfum Werbung ein in der er mitgespielt hat. So herablassend das klingen mag, so wahr ist es leider in meinen Augen. Trotzdem liefert er in dem Film die Bestimmung eine solide Performance ab. Er ist mir dann aber doch etwas zu alt für die Rolle eines 18-Jährigen. Rein optisch betrachtet ist er aber eine schöne Wahl. Aber eine Frage am Rande: Wieso haben sie seine coolen Tattoos so langweilig gestaltet?
Als nächstes kommt Christina (Zoe Kravitz) an die Reihe.
Christina ist für mich in den Büchern eine der wichtigsten Rollen. Vor allem im ersten und zweiten Teil der Bücher. Ich finde auch in dem Film ist sie gut dargestellt. Auch ihr Look passt für mich zur Rolle. Aber sie ist viel zu klein!! Eine der einprägsamsten Szenen im Buch wird durch ihre Größe ausgemacht (die Eroberung der Flagge). Ihre Beziehung zu Will wird sehr unauffällig aufgebaut, so wie die meistens Beziehungen im Film. Immerhin geht sie nicht komplett unter. Die Freundschaft mit Tris dagegen finde ich gut umgesetzt. Vor allem am Ende haben mich ihre Schauspielkünste überzeugt.
Wir müssen über Kate Winslet reden!
Wie gut sieht diese Frau bitte in so einem strengen Outfit aus? Und wie gut ist sie in ihrem Job, dass ich sie so hassen kann? Sie spielt die Rolle absolut überzeugend, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass sie schon eine große Schauspielerfahrung hat. Ich hätte mir aber als Jeanine Matthews (Anführerin der Ken) auch sehr gut eine Julianne Moore oder Charlize Theron vorstellen können.
Jetzt zu ein paar Nebenrollen, die trotzdem sehr wichtig für die Entwicklung der Geschichte sind.
1. Eric, der Ausbilder
Jay Courtneys schauspielerische Leistung möchte ich absolut nicht in Frage stellen. Aber was zum Teufel ist denn mit dem Look los? Das auffälligste an Eric sind seine langen schwarzen Haare und viele Piercings. Also so eine Art Snape, nur mit Full-Face-Piercings... von alle dem ist im Film vor allem eins zu sehen: Fehlanzeige
2. Peter, Tris größter Feind?
Ich sehe in Miles Teller immer einen sympatischen Jungen von nebenan. Egal, ob in seiner Rolle als "Cowboy" in "Footlose", als (übrigens Shaileen Woodleys) Freund in "The Spectacular Now" (eine absolute Film Empfehlung) oder als lustigen Dude in "Für immer Single?". Er ist einfach (fast) immer sympatisch - und gerade da zeigt er in der Rolle des Peter, was er kann. Denn hier ist er absolut unsympatisch und genau so sollte es sein.
3. Will - ein guter Freund?
Will wird von Benedict Iloyd Huges gespielt. Vielleicht kennt ohn der ein oder andere aus dem Film "Ein ganzes halbes Jahr" mit Emilia Clark - allerdings weiß ich nicht, wen er dort gespielt haben soll... Auch ansonsten hat er keine großen Filme, die allgemein bekannt sind gedreht. Seine Rolle Will kommt sehr kurz in dem Film. Die Freundschaft zu Tris ist eher platonisch, obwohl sie im Buch sehr gut befreundet sind. Die Rolle erscheint eher unwichtig und bekommt viel zu wenig Aufmerksamkeit, vor allem, da sie in Teil zwei nochmal ziemlich wichtig wird. Leider viel zu schwach!
4. Al - Tris bester Freund?...
Ähnlich wie Will kommt auch der Charakter Albert (Christian Madsen) viel zu kurz! Er fällt nicht auch, hat nicht viel zu sagen und ist super unscheinbar. Auch im Buch ist er ein eher ruhiger Charakter, was ihn auch ausmacht und auch wichtig für seine Entwicklung ist. Aber im Film bemerkt man ihn im Prinzip erst, als er *SPOILER* sich selbst das Leben nimmt. Leider wurde hier im Film dem Schauspieler völlig die Chance genommen zu zeigen was er kann.
5. Edward (ein heimlicher König?)
Edward wird von niemand geringerem, als dem Schauspieler Ben Lamb gespielt, dessen Gesicht heute den meisten vermutlich aus mehreren, eher schlecht-als-rechten, Netflix Weihnachtsfilmen bekannt vorkommt. Er spielt nämlich in der "A Christmas Prince" die Hauptrolle des gut aussehenden Monarchen. Bis heute hatte er aber auch noch andere bekannte Rollen, die ihm deutlich mehr Aufmerksamkeit einbringen konnten, als die des Edward. Edward ist in den Büchern der stärkste Anwärter auf einen Platz in der Fraktion der Ferox. Genau deshalb ist gerade er in Peters Augen eine Gefahr. Von alle dem ist im Film aber nichts zu sehen. Den wenigsten Zuschauern dürfte überhaupt aufgefallen sein, dass er da war. Sehr sehr schade, gerade weil man mit der Rolle des Edwards mehrere interessante und spannende Szenen hätte zeigen können.
FAZIT:
Nach viel zu langen Ausführungen kommt jetzt das Fazit. Und es ist - ok. Ich mag den Film, keine Frage. Aber vor allem aus heutiger Sicht, nachdem ich den Film mehrmals gesehen sage muss ich leider sagen, dass er doch eher schwach ist. Ich schaue ihn mir immer noch gerne an und finde viele Sachen spannend und gut umgesetzt. Mindestens genauso viel stört mich aber auch. Hauptsächlich die Unterrepräsentiertheit der Nebenrollen, die man im film auch gefühlt hätte weglassen können, die im Buch aber für deutlich mehr Spannung sorgen. Ein Film, den man mal schauen kann, aber dann möglichst (wie bei vielen Filmen) nicht mit der literarischen Vorlage vergleichen sollte. Lasst euch einfach auf den Film ein und genießt eine dystopische Geschichte.
Bildquellen:
www.cinema.de
www.sneak-leipzig.de
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