Samstag, 25. April 2020

Das perfekte Fantasykonzept?

Rezension: Die Krone der Dunkelheit

Titel: Die Krone der Dunkelheit
Autorin: Laura Kneidl
Verlag: Piper
Seitenanzahl: 630
Preis: 15 €

Inhalt:
In einer Welt, die von einer Mauer durchzogen ist, auf deren einer Seite Feen und Elven und auf der anderen Seite Menschen leben, versuchen zwei drei junge Menschen ihren Weg zu finden. Freya, Prinzessin der Menschen, ist auf der Suche nach ihrem Zwillingsbruder Talon, der mit 11 Jahren entführt wurde. Ihre Eltern haben ihn für tot erklärt, aber Freya ist sich sicher er lebt. Und dann findet sie heraus, dass er sich im Land der Feen befindet. Ceylan ist völlig auf sich alleine gestellt. Ihre Eltern sind bei einem Angriff der bösen Elva, einem gewalttätigen Feenvolk, ums Leben gekommen. Um andere vor diesem Schicksal zu bewahren, aber vor allem, um sich zu rächen,
will sie eine Unsterbliche Wächterin werden, die die Mauer beschützt, die Feen- und Menschenwelt voneinander trennt. Und dann ist da noch Prinz Kheeran, Thronfolger der Unseelie, einem der Feenvölker. Eigentlich möchte er kein König werden, aber seine Abstammung zwingt ihn dazu.

Meine Meinung:
Laura Kneidl baut in "Die Krone der Dunkelheit" eine faszinierende Fantasy-Welt auf. Dabei hat sie zwar wenig neue Elemente, kombiniert aber bekanntes geschickt zu einer eigenen Welt. So erinnert mich die Mauer und die unsterblichen Wächter an Game of Thrones oder der Schwarzmarkt an Tribute von Panem. Insgesamt gefällt mir das Setting und die Grundidee gut. Besonders gut gefallen hat mir der unsterbliche Wächter Larkin, welcher Freya bei ihrer Suche nach ihrem Bruder unterstützt. Allerdings versucht Laura Kneidel immer wieder starke Frauenrollen in dieser Geschichte zu schreiben, die aber früher oder später leider alle sexualisiert werden. So wird die starke und grausame Herrscherin der Seelie (Valeska)
sehr sexualisiert beschrieben, Larkin ist begeistert von Freyas Brüsten und die anderen Wächter können sowieso kaum den Schwanz in der Hose behalten, wenn sie eine Frau wie Ceylan in ihrer Mitte haben. Wäre das nicht genug, ist Caylan, die eigentlich ein toller Charakter sein könnte nach einer Weile unglaublich nervig und uneinsichtig. Hat sie einmal eine Meinung gefasst, dann ist sie von dieser nicht mehr abzubringen, obwohl ihr sogar selber bewusst ist, wie dumm das ist. Hier gehen leider ein paar Sympathiepunkte verloren, obwohl sie eigentlich eine ziemlich coole Socke ist. Freya, die die meiste Zeit einfach unterwegs ist finde ich dagegen viel sympatischer. Auch hier haben wir eine starke junge Frau, die, auch wenn sie von einem unbesiegbaren Mann begleitet wird, sich nichts sagen lässt und an ihre Ziele und vor allem an sich selber glaubt. Auch Prinz Kheeran hat mir sehr gut gefallen, da man ihm richtig anmerkt, wie unsicher er sich in seiner Rolle fühlt, in die er gedrängt wird. Ich mag es, dass auch Männer hier Gefühle zeigen dürfen, da sie viel zu oft in anderen Fantasy-Romanen nur als starke, unbändige Krieger beschrieben werden. Ein weiterer interessanter Charakter ist der Auftragskiller Weylin, der von Königin Valeska, beauftragt wird Prinz Kheeran zu töten. Durch einen Fluch ist er an ihre Befehle gebunden. Aber wieso genau gibt es diesen Fluch? Wie funktioniert er? Wieso er? Zu viele offene Fragen an dieser Stelle. Vielleicht wird das ganze ja aber in Band zwei noch genauer beleuchtet. Auch der Pirat Elroy könnte ein verdammt interessanter Charakter sein. Leider ist er ebenso schnell verschwunden wie er auftaucht und bekommt viel zu wenig Story.
Insgesamt gefällt mir das Buch aber ganz gut. Die Geschichte ist interessant und vor allem am Ende spannend geschrieben. Es lässt sich sehr flüssig lesen, aber ich muss sagen, dass mir andere Bücher der Autorin schon besser gefallen haben. Trotzdem möchte ich wissen, wie Freyas, Ceylans und vor allem Prinz Kheerans und Larkins Geschichte weitergeht.

Bewertung: 3 von 5 *****

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