Die neue Graphic Novel von Christopher Taubert und Marius Pawlitza ist endlich da (fast): JUSTUS JONAS.
Am 17. Januar erscheint die zweite Interpretation der drei Fragezeichen in ihren 40ern… oder doch nicht? Zumindest habe ich das erwartet. Justus Jonas war in meiner Erwartung vor allem die Fortsetzung der 2020 erschienen Rocky Beach Graphic Novel, die ich richtig gut finde. Hier sind Peter und Bob auf einen neuen Fall gestoßen … und auf einen sehr abweisenden Justus. Die drei Fragezeichen gab es nach einem traumatischen Fall in ihrer Jugend nicht mehr, über die College Zeit haben sie sich auseinander gelebt. Bzw. In Justus Jonas erfahren wir, dass Justus - der Oberschlauberger - gar nicht aufs College geht. Er schlägt sich in seinen jungen 20ern mit Gelegenheitsjobs in der Film- und Werbebranche durch, hat immer wieder Stress mit Onkel Titus und Tante Mathilda und ist auch sonst ein ziemlich muffeliger Einzelgänger geworden. Aber worum geht es jetzt eigentlich genau in der neuen JUSTUS JONAS Interpretation?
„Wer ist Justus Jonas? Wofür ist er bekannt? Wie wurde aus ihm der clevere und durchsetzungsfähige Erste Detektiv? Wie begann die Freundschaft mit Peter Shaw und Bob Andrews? Welche Fälle hat er schon mit den drei ??? gelöst? Wo haben die drei das Büro ihres Detektivunternehmens? Die Graphic Novel schaut auf das Leben des Ersten Detektiven: Sie erzählt von seinen Anfängen in der Kurzfilmserie „Die kleinen Strolche“ und begleitet ihn bis in die Gegenwart. Mit wem lebt Justus zusammen? Und was hält er eigentlich von den korrupten Beamten der Los Angeles Police? Eine spannende Einsicht in das Leben des Helden aus Rocky Beach.“
Und ich bin ganz ehrlich - ich frage mich, ob die Person, die diese Beschreibung verfasst hat überhaupt wusste worum es in dem Buch wirklich geht…?
Die Fragen, die in der Beschreibung aufgeworfen werden sind entweder völlig uninteressant: „Welche Fälle hat er schon mit den drei ??? gelöst?“ - das können wir nachlesen. „Wo haben die drei das Büro ihres Detektivunternehmens?“ - das ist ja wohl bekannt…? - oder werden im Buch nicht geklärt: „Wer ist Justus Jonas?“ - Ehrlich gesagt weiß ich das auch nach der Graphic Novel nicht so ganz. „Wofür ist er bekannt?“ - für vieles und nichts? „Wie wurde aus ihm der clevere und durchsetzungsfähige Erste Detektiv?“ - darum geht es überhaupt nicht in de Geschichte???? und „Wie begann die Freundschaft mit Peter Shaw und Bob Andrews?“ - auch zur Klärung dieser Frage kann die Interpretation eigentlich wenig beitragen. Finde ich sie deshalb schlecht? NEIN, auf keinen Fall!
Ich finde die Beschreibung schlecht gewählt. Denn man erwartet etwas völlig anderes, als das was man dann bekommt: Hauptsächlich einen Fall, den Justus zufällig findet als er auf alte Schauspielkollegen aus den „kleinen Strolchen“ trifft. Und das nachdem die drei Fragezeichen getrennte Wege gegangen sind und Justus sich schon mit Werbespots über Wasser hält. Und diese Geschichte bzw. der Fall sind interessant. Wir haben wieder ein düsteres Motiv (das Buch ist ab 16 - richtig so!) und eine deprimierende Auflösung (so gehört sich das für diese Serie!). Umrahmt wird die Geschichte irgendwie so halb von der Fortsetzung der Rocky Beach Graphic Novel, aber so richtig weitergeführt wird diese auch nicht.
Ihr habt offene Fragen aus der Rocky Beach Graphic Novel? Erwartet nicht zu viel. Die Geschichte ist definitiv anders als ich erwartet habe. Trotzdem ist sie spannend und eine weitere interessante Interpretation aus der Feder von Christopher Taubert. Und auch wenn ich Hanna Wenzel als Illustratorin hinterher trauere - Marius Pawlitza hat einen klasse Job gemacht.
Für Fans ist diese neue Graphic Novel sicher eine interessante Ergänzung zur Reihe, aber lasst euch nicht von der Beschreibung täuschen. Geht offen an das neue Material heran und lasst euch drauf ein. Euch erwartet (wie zu erwarten) ein absolut Die drei ??? untypischer Fall.
*Rezensionsexemplar
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