Titel: Unterleuten
Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf "Unterleuten" irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin gerne kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik zu erfüllen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Denn da ist nicht nur der Gegensatz zwischen den neu zugezogenen Berliner Aussteigern, die mit großstädtischer Selbstgerechtigkeit und Arroganz und wenig Sensibilität in sämtliche Fettnäpfchen der Provinz treten. Da ist auch der nach wie vor untergründig schwelende Konflikt zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern. Kein Wunder, dass im Dorf schon bald die Hölle los ist ...
Meine Meinung:
Ich bin auf das Buch durch meinen ehemaligen Deutschlehrer gestoßen. Wir bekamen Anfang des letzten Schuljahres eine Liste mit diversen Büchern, von denen jeder eins lesen und vorstellen sollte. Darunter waren auch gut eine Hand voll Werke von Juli Zeh, wie zum Beispiel "Corpus Delicti" und eben auch ihr Gesellschaftsroman "Unterleuten". Die Frage ist natürlich - wer ist so verrückt und ließt auch nach dem Abi noch an der Bücherliste weiter? Die Antwort: ich!