Wusstet ihr, dass M. V. Carey für Mary Virginia Carey steht. Die US-amerikanische Schriftstellerin schrieb in den 70ern und 80ern um die 15 Bücher für die drei Fragezeichen.
Ihr Name wurde dabei immer mit M. V. Carey abgekürzt. Warum? Weil sie eine Frau war. Und Frauen können bekanntlich nicht so gute Detektivgeschichten schreiben wie Männer. Dachte der Verlag und anonymisierte Mary Carey ein Stück weit.
Ähnlich ging es auch der Künstlerin Aiga Rasch, die heute vielen als Schöpferin der klassischen Drei Fragezeichen Cover im Kosmos Verlag bekannt ist. Auch ihr schlug zunächst Skepsis entgegen, als sie anbot Cover für die Jugendserie zu entwerfen. Deshalb verzichtete Rasch auf ein Honorar und kreierte die Cover trotzdem. Heute sind genau diese Coverdesigns Kult und auch die neuen drei Fragezeichen Cover werden immer noch in der Gestaltung an Aiga Raschs Design angelehnt.
Und wie steht es eigentlich um weibliche Figuren bei den drei Detektiven? Natürlich haben wir mit Justus Peter und Bob drei männlich gelesene Protagonisten. Aber auch Nebenfiguren spielen immer wieder eine Rolle. Auffällig ist trotzdem - die einzige Frau, die so richtig regelmäßig auftaucht ist Justus Tante Mathilda.
Trotz ihrer Präsenz bleibt ihre Aufgabe meistens Kirschkuchen backen und den drei Jungs Arbeit auftragen. Eine Powerfrau, aber trotzdem erst mit den Rocky Beach Crimes eine Frau, die im Rocky Beach Universum etwas mehr Bühne bekommt.
Peters und Bobs Mütter sucht man meist vergebens. Eher tauchen noch die Väter oder sogar Großväter der beiden Detektive auf. Ihre Mütter bekommen nicht einmal Vornamen.
Aber es gibt ja noch die Freundinnen der drei Fragezeichen… die eigentlich mehr oder weniger aus der Serie herausgeschrieben wurden. Nur Kelly wird hin und wieder ein Auftritt gewährt. Und diese sind oft nicht schmeichelhaft. Kelly wird hier immer wieder in die Rolle der nervigen Freundin gesteckt, die Peter von seiner eigentliche Arbeit - dem Detektiv spielen - abhalten will, weil sie (wie frech!!) Zeit mit ihrem Freund verbringen möchte.
Weitere weibliche Nebencharaktere haben oft nur kurze Auftritte, auch wiederkehrende rollen, wie Jelena, Ally oder Brittany werden oft als störend wahrgenommen oder haben die Aufgabe heimlich für einen der drei Detektive zu schwärmen (siehe auch Lesley).
Und auch eine Clarissa Franklin scheint zwar ein „starker“ weiblicher Charakter zu sein, eine Sympathieträgerin ist die Antagonistin aber natürlich auch nicht.
Mittlerweile sollte doch allen klar sein, dass die drei Fragezeichen nicht nur für Jungs sind, sondern alle Menschen gerne die Geschichten von Justus, Peter und Bob verfolgen. Ist es also nicht langsam an der Zeit, dass sich das Autor*innenteam mehr traut und weibliche Charaktere nicht mehr nur Beiwerk sein lassen, sondern Mütter endlich Namen bekommen, mehr als Hausfrauen sind und Freundinnen nicht nur nerven?
Ich wünsche mir, dass die drei Fragezeichen Mädchen und Frauen endlich nicht mehr unterschätzen, sondern wertschätzen. Und ich hoffe, ich muss darauf nicht für immer darauf warten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen