Mittwoch, 27. März 2024

Vielfalt auf der Leipziger Buchmesse

Leipziger Buchmesse - es gibt für alles ein erstes Mal

Ich finde es selber grade etwas komisch das zu schreiben, aber das hier ist mein zehntes Jahr in der Buchbubble - aber 2024 war mein erstes Jahr auf der Leipziger Buchmesse. Und ich hätte mir keine bessere erste LBM wünschen können. Mit Eve von @writtenbetweenthelines hatte ich den perfekten Messeguide. Aber was war eigentlich alles so los in Leipzig? Kommt mit auf eine kleine Reise durch mein Messewochenende.

Donnerstag, 21.03.

Der erste Tag ist immer zum sortieren da - zumindest für mich. Denn einen Überblick gewinne ich immer erst, wenn ich so richtig vor Ort bin. Da hilft es mir auch nicht so viel, vorher Veranstaltungen rauszusuchen und Lagepläne zu studieren. Ich bin also Mittags erstmal kreuz und quer über das Messegelände marschiert und habe geschaut, was da überall so passiert. Besonders angetan hatte es mir irgendwie der Ravensburger Stand. Wahrscheinlich lag das daran, dass ich dort das Die drei ??? Labyrinth - Team Edition entdeckt hatte und die ganze Messe über um das Spiel geschlichen bin - letztendlich ohne es zu kaufen.

Auch spannend waren die verschiedenen innovativen digitaler Formate, mit denen Geschichten neu erlebt werden können zum Beispiel VR-Installationen, die man ausprobieren konnte (was ich nur von "Weitem" angeschaut habe, weil ich mich nicht getraut habe hin zu gehen... so viel zur neugierigen Journalistin).

Wie das bei so einer Messer ist, waren dann Nachmittags die Beine müde und ich froh, als wir in unserem Airbnb angekommen waren. Denn ausruhen war wichtig - Freitag hatte ich nämlich ein paar spannende Veranstaltungen entdeckt, die ich nicht verpassen wollte.

Freitag, 22.03.

Christian Friedrich springt mit schneller Brille und einer glänzenden silbernen Bomberjacke auf die Bühne und überrascht sein Publikum mit Pizza. Oder doch nicht? Denn der Pizzakarton ist leer bis auf ein Buch.
Dann erzählt er von Leo, dessen Pizza von Wetraumpiraten gestohlen wurde und der sich mit einem Roboter der Sternenpolizei auf die Suche nach seinem Essen macht.
Aber Christian liest nicht einfach nur vor, er klettert auf Hocker, fragt das Publikum um Hilfe und spricht mit Roboterstimme. Obwohl das Buch eigentlich für Erstleser ab sieben Jahren gedacht ist, und das Publikum auf der Leipziger Buchmesse im Durchschnitt deutlich älter gewesen sein dürfte, überzeugt er auch das. Mit Liveaction und sichtbarer Freude an seiner Geschichte erschafft Christian Friedrich mit spielerischer Leichtigkeit eine interaktive Lesung, bei der stillsitzen nicht möglich war.

Was mich besonders gefreut hat: Die Leipziger Buchmesse nutzte ihre Plattform, um die Bedeutung von Vielfalt sowohl in Büchern als auch in der Verlags- und Autor*innenwelt zu betonen. Ein Highlight war für mich das Panel "Vielfalt zwischen den Zeilen", mit Autor*in Luca Mael Milsch ("Sieben Sekunden Luft"), Emelie Porsack vom Börsenverein (Taskforce Diversität), Zeichner Maurizio Onano ("Oma Herbert") und Moderatorin Nadine Lange (Kulturredakteurin im Tagesspiegel). Diese Veranstaltung war nur eine von vielen, bei denen nicht nur über Queerness in Büchern, sondern auch darüber diskutiert wurde, was dahinter steckt. Emelie Porsack setzt sich mit ihrer Taskforce Diversität aktiv für eine sichtbare Vielfalt im Buchhandel ein, Maurizio Onano thematisiert in seinen Kinderbüchern Fragen zu Identität und Queerness, während Milsch in deren Debütroman "Sieben Sekunden Luft" die "Komplexität des Menschseins" erforscht. Darüber hinaus arbeitet Milsch auch als Übersetzer*in und
gewährte Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen Verlagen, Originalautoren und Übersetzungen. Mein Fazit nach der Veranstaltung: es tut sich was. Aber wir sind noch lange nicht da, wo wir gerne wären.

Natürlich habe wir auch gerne den Bloggerraum getestet. Das erste Mal auf einer Buchmesse gab es einen klienen Rückzugsort für Blogger*innen. Und das ist genau das, was man auf einer hektischen Messe gut gebrauchen kann. Ich hoffe, dass sich das Konzept durchsetzt und auch auf der Frankfurter Buchmesse aufgegriffen wird. Am späten Nachmittag ging es außerdem noch zum Bloggertreffen bei dtv, zwar nicht mit Schirm, Charme und Melone, aber mit Drinks, Snack und einer Foto-Challenge für jede*n. Eine weitere Chance sich mit anderen auszutauschen und Kotakte zu sammeln.

Samstag, 23.03.

Mein letzter Messetag hat im Grunde mit Ivar Leon Menger gestartet. Mehr oder weniger zwischen Tür und Angel abgefangen hat er uns von seinem neuer Thriller "Finster" erzählt, der im Sommer erscheint. Und dabei haben wir festgestellt, dass wir uns in einer sehr ähnlichen Region aufhalten. Und das beste - "Finster" spielt praktisch bei meiner Heimat um die Ecke. Darüber haben wir beschlossen uns im Sommer nochmal kurz zu schließen, um dann nochmal ausgiebig über das Buch quatschen zu können. Außerdem hat sich Ivar bereit erklärt für mein TikTok herzuhalten und wir haben einen Die drei Fragezeichen Filter getestet - was sein Lieblingsbuch ist erfahrt ihr in meinem Video auf TikTok oder Instagram.

Auch noch am dtv Stand (ja, irgendwie waren wir viel bei dtv unterwegs) haben wir Mirai getroffen, die einige vielleicht von dem Projekt "Lass mal lesen" kennen, mit dem sie Kinder und Jugendliche zum Lesen animiert. Und weil wir Praktischerweise sowieso zu Mirais Live-Podcast wollten sind wir direkt zusammen weitergezogen. Mirai hat nämlich mit ihrer Mutter das Buch "Lass mal Bloggen" geschrieben in dem sie aus ihrer Bloggerinnen Welt erzählt und auch ein paar Tipps gibt, wenn man selber Bloggen möchte (Tipps kann ich auch immer gut gebrauchen, das Buch organisiere ich mir auf jeden Fall noch).

Ehrlich gesagt war ich Samstag aber immer noch erschöpft von vom ganzen socializen, dass wir es nicht mehr so lange auf der Messe ausgehalten haben. 

Insgesamt hatte ich aber eine echt tolle Zeit und ich glaube, wenn mein Budget es zulässt, wird man mich auf jeden Fall auch nächstes Jahr in Leipzig sehen!

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